Bildformate der SpencerHill Filme

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DerBorstel
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Bildformate der SpencerHill Filme

Beitrag von DerBorstel »

Hallo zusammen,

bei einer erneuten Durchsicht meiner SpencerHill Sammlung (aufgelegt ab ca. 2005) habe ich beschlossen mich nochmal mit den neu Restaurierten Blu-rays auseinander zu setzten, um gegebenenfalls meine DVDs abzulösen. Es war mir zwar bewusst das in vielen Fällen Widescreen (meist 1,78:1) und Vollbild (4:3) vorhanden sind habe mich aber nicht weiter damit befasst.

Da ich jetzt das bestmögliche Material haben möchte habe ich Qualität, Ton und Formate mal etwas genauer verglichen. Dabei ist mir aufgefallen das bei den neuen Blu-rays immer davon geredet/geschrieben wird das sie vom Original-Negativ abgetastet wurden.
Ich bin jetzt davon ausgegangen das wir dann nicht nur die beste Qualität bekommen, sondern auch ein ungeschnittenes Bildformat.

Dies ist aber nicht der Fall in den 4:3 Format haben wir gerade im vertikalen Bereich wesentlich mehr Bildmaterial als im 1.78:1/1.85:1 Format. Sicher im horizontalen Bereich ist 4:3 etwas eingekürzt aber wesentlich geringer.

Könntet ihr sagen, woran dies liegt? Ich bin in der ganzen Materie nicht so drin, als das ich mir da einen Reim drauf machen kann. Einiges wurde sicher in unterschiedliches Format gedreht? Anders ist wahrscheinlich auch verlogen gegangen oder für Unterschiedliche Regionen angepasst wurden wie die Synchro?

Bitte versteht mich nicht falsch ich bin zufrieden mit der HD-Abtastung und froh, dass wir sie haben und schauen kann man die Filme in jeden Fall. Ich meine es wird wahrscheinlich für die meisten keine unterschied machen, aber schade ist es trotzdem.

Hier eine kleine Auswahl an Filmen die ich überprüft habe.:
Zwei Bärenstarke Typen, Vier Fäuste gegen Rio, Die Miami Cops, Banana Joe, Bud der Ganovenschreck, Der Supercop.
Die Blu-rays sind von 3L und die DVDs von e-m-s

Danke für eure Antworten und eure Expertise!

Grüße DerBorstel
Hannes
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Re: Bildformate der SpencerHill Filme

Beitrag von Hannes »

Ich bin kein Experte, vermute aber, dass das Bild jeweils für Kino und TV angepasst wurde - zur Zeit der guten alten 4:3 Röhrenfernseher. Die schwarzen Streifen oben und unten haben dem Filmfeeling gefühlt noch einen extra Kick verpasst. Gestört haben mich persönlich die schwarzen Streifen nie.
Auch die Engel essen Bohnen liefen 1990/91 mal im ZDF und da war das Bildformat teilweise 4:3 teilweise mit Streifen oben und unten. Die gleiche Version gibt es auch auf irgendeiner internationalen DVD.
Das Hin und her war dann doch etwas störend.
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CharlieFirpo
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Re: Bildformate der SpencerHill Filme

Beitrag von CharlieFirpo »

Vollbild ist bei Filmen, die im modernen Kino liefen, ich sage mal ab den 60er-Jahren, eigentlich immer falsch. Bei den von Dir genannten Filmen ist es ganz sicher so. Das Stichwort dafür lautet "Open Matte" (offene Balken). Gedreht wird ja auf 35mm-Film und der ist im Grunde immer im 4:3-Format. Der Film wird dann bei der Post-Produktion für das Kino im gewünschten Format maskiert, manchmal in 1:2,35, manchmal in 1:1,85 oder 1:1,78 oder auch in 1:1,66. Für TV-Fassungen wurde diese Maskierung oft wieder aufgehoben, damit die Zuschauer keine Balken hatten. In den USA war das noch sehr viel üblicher als bei uns. Viele dieser Fassungen landeten so auch auf VHS oder DVD. Das ist aber aussterbend, das es kaum noch 4:3 Geräte gibt. Und es ist nicht das von den Machern gewünschte Format, auch wenn es oben und unten mehr Bild zeigt. Es gibt auch einige Fälle, wo in diesen Fassung plötzlich Mikrofone oder sonstiges im Bild zu sehen sind, was da nichts zu suchen hat. Ich vermute unser Maiky kennt sich da im Detail noch besser aus.
DerBorstel
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Re: Bildformate der SpencerHill Filme

Beitrag von DerBorstel »

Dann ist also davon auszugehen das die Formate wie sie jetzt üblich sind also Widesrceen ehr dem entsprechenden was gewolt war. Das würde auch erklären warum in 4:3 öfters Personen links oder rechts am Rand abgeschnitten sind wir aber gleichzeitig mehr der Decke, Boden oder ähnliches sehen. Sehr interessant, ist ja auch bei der Gestaltung des Bildes nochmal eine zusätzliche Herausforderung für die Filmemacher. Auch ich fand die Balken nie schlimm, ganz im Gegenteil wenn mann sich heute 4:3 anschaut ist das ungewohnt.
Michl
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Re: Bildformate der SpencerHill Filme

Beitrag von Michl »

Was wirklich? Die Filme wurden für´s Kino oben und unten maskiert und für´s Fernsehn kam die Maskierung wieder weg? Sowas hab ich noch nie gehört. Ich will nicht sagen, daß sowas nie passiert ist, aber grundsätzlich wäre das schon ziemlich unprofessionell und auch eine rechte Materialverschwendung beim Dreh.

Normalerweise gibt es verschiedene Breitbildverfahren. Z.B. die Verwendung von Anamorphoten - also Objektiven, die das Bild in der Breite quasi quetschen, so daß es auf den normalen 35mm-Film (oder auch schmälere Filme) passt. Bei der Projektion wird das Bild dann wieder durch einen Anamorphoten breit gemacht. Das führt zu einer gewissen Unschärfe in der Breite, was aber nicht unbedingt so stört. Es gibt aber auch etliche andere Breitbildverfahren, bei denen immer das Filmmaterial so gut wie möglich ausgenutzt wurde.

Aus dem Fernsehen zu Röhrenbildschirmzeiten kenne ich nur, daß Filme rechts und links beschnitten wurden, weil sie den Fernsehleuten sonst warscheinlich zu klein geworden wären (also zu große Balken oben und unten notwendig gewesen wären).

Wer da tiefer einsteigen will, dem empfehle ich einen Besuch im Forum www.filmvorfuehrer.de. Da sitzen die Experten dafür.

So einen Film auf dem eine Maskierung oben und unten für´s Fernsehen weggenommen wurde und deshalb Filmtechnik sichtbar wurde, würde ich gerne mal sehen. Kann´s nämlich kaum glauben.
Michl
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Re: Bildformate der SpencerHill Filme

Beitrag von Michl »

Ok - hab nachgelesen - Open Matte gab/gibt´s wirklich. Aber ich geh mal davon aus, daß das nicht der Standard war, sondern wohl nur bei manchen Produktionen verwendet wurde.
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Maiky
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Re: Bildformate der SpencerHill Filme

Beitrag von Maiky »

Wird das Thema in dem Expertenforum nicht behandelt? Charlie hat es aus meiner Sicht sehr gut zusammengefasst. Ich hätte dbzgl. nichts sinnvolleres zu ergänzen. Einfacher und leichter verständlich hätte ich es nicht zusammenfassen können. Die Logik des Ganzen kommt ja auch einwandfrei durch in seiner Erklärung. Und deckt sich, mit dem, was ich als Filmrestaurateur angeliefert gekriegt habe.
"Das Leben & Denken im Konjunktiv führt ins Unglück." ~ Jean Reno & irgendwie so 8-)
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