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| Die Blinde von Sorrent | |
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La cieca di Sorrento (1952)
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Drama / Liebesfilm - Italien 1952 - 93 Min. |
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Inhalt |
MDR-Text:
Die Blinde von Sorrent
Spielfilm Italien 1952
Datum / Sendezeit / Länge
Sa., 07.01. / 01:55 Uhr / 81:23 min
Mitte des 19. Jahrhunderts tobt in Italien der Bürgerkrieg. Der einflussreiche Marchese di Rionero (Carlo Fazzetti) braucht Geld, um die Revolution zu unterstützen, und will einen Teil seiner Besitztümer an den verschlagenen Notar Ernesto Basileo (Enzo Biliotti) überschreiben. Dessen Neffe Carlo Basileo (Paul Muller) hat es auf den Schmuck der Marchesa di Rionero (Marilyn Buferd) abgesehen. Als er nachts in die Villa eindringt, um die Juwelen zu rauben, wird er von ihr und ihrer kleinen Tochter Beatrice di Rionero (Nuccia Aronne) entdeckt. Beim darauffolgenden Kampf stirbt die Marchesa, Beatrice erleidet einen Nervenschock und erblindet. Als Täter wird nicht Carlo, sondern der Hausgast Dottore Andrea Pisani (Corrado Annicelli) verurteilt, ebenfalls ein überzeugter Anhänger der Revolution. Kurz vor der Hinrichtung beschwört Pisani seinen jungen Sohn Oliviero (Maurizio Di Nardo), seinen Namen zu ändern und eines Tages die Ehre seines Vaters reinzuwaschen.
Zwölf Jahre später kehrt Oliviero als studierter Augenarzt unter dem Namen Dupré (Paul Campbell) nach Sorrent zurück und eröffnet eine Praxis. Schnell erwirbt er sich durch seine modernen und uneigennützigen Heilmethoden das Ansehen der Bevölkerung. Doch der Gedanke, die Unschuld des Vaters zu beweisen, treibt ihn noch immer an. Mittlerweile ist es Carlo Basileo gelungen, die Gunst der zur hübschen jungen Frau herangereiften Marchesina Beatrice (Antonella Lualdi) zu erlangen; die gemeinsame Hochzeit steht kurz bevor. Da ihr demnächst ein stattliches Erbe winkt, wähnt sich Carlo bereits als wohlhabender Mann. Umso misstrauischer begegnet er dem neu eingetroffenen Augenarzt und dessen Bemühungen, Beatrice ihre Sehkraft zurückzugeben. Diese stimmt nach anfänglichem Zögern der Operation zu, nicht zuletzt, weil sie sich zu dem einfühlsamen Doktor hingezogen fühlt. Für Carlo steht nun alles auf dem Spiel. Denn wer weiß: Wenn Beatrice wieder sehen kann, wird sie ihn als den wahren Mörder ihrer Mutter identifizieren.
Melodram nach Maß: Der italienische Regisseur Giacomo Gentilomo inszeniert große Gefühle im Stile eines historischen Krimis. Im Gegensatz zum Neorealismus seiner Zeit setzt "Die Blinde von Sorrent" die Elemente des Genrefilms stilvoll um, vergisst dabei aber nicht, diese mit politischem Hintergrund zu untermalen. Der klassische Stoff, bereits 1934 mit der italienischen Filmdiva Anna Magnani in ihrem Kinodebüt erstverfilmt, zeichnet ein kritisches, mit dramatischer Spannung wirkungsvoll veredeltes Gesellschaftsbild, dessen moralisches Motiv der "klaren Erkenntnis" mit einfachen, aber direkten Mitteln ein nach wie vor aktuelles Zeichen setzt.
Musik: Carlo Rustichelli
Kamera: Romolo Garroni
Buch: Liana Ferri und Ivo Perilli, nach dem gleichnamigen Roman von Francesco Mastriani
Regie: Giacomo Gentilomo
Beatrice di Rionero - Antonella Lualdi
Oliviero Pisani - Paul Campbell
Carlo Basileo - Paul Muller
Elena Viscardi - Vera Carmi
Notar Ernesto Basileo - Enzo Biliotti
Marchesa di Rionero - Marilyn Buferd
Marchese Giuliano di Rionero - Carlo Fazzetti
Andrea Pisani - Corrado Annicelli
Dimitrio Esposito, Schreiber - Carlo d'Elia
Diener Antonio - Raffaele Caporilli
Don Pietro Lisantrini - Giuliano Montaldo
Oliviero Pisani, jung - Maurizio Di Nardo
Die kleine Beatrice - Nuccia Aronne
u.a.
Pseudonym einmal anders: der Amerikaner Charles Fwacett legte sich für diesen Film den italienischen Namen Carlo Fazzetti zu!
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